Weinanbaugebiet

Portugals Weine - vielfältig und individuell

- Sonstiges

Seit Jahrhunderten ist Portugal mit dem Weinbau verbunden, kommen doch die Korken aus dem kleinen Land am Atlantik. Gleichwohl haben jahrzehntelang die französischen, italienischen oder spanischen Weine den deutschen Markt dominiert. Das hat sich in den vergangenen Jahren jedoch geändert – vor allem deshalb, weil sich in Sachen Qualität einiges getan hat. Ein Weinland war Portugal bereits seit der Antike. Die Griechen, Römer und Phönizier brachten Reben und Weinbau an den Atlantik, den die Mauren während ihrer Herrschaft auf bescheidenem Niveau weiterführten. Erst die Zisterzienser brachten im 12. Jahrhundert wieder Leben in die portugiesische Weinlandschaft. Später waren es vor allem die Briten, die sich an den Weinen aus Portugal labten. Was aber vor allem daran lag, dass die Engländer nicht so sehr mit den Franzosen konnten. Bis vor wenigen Jahren produzierten die portugiesischen Winzer eher Massenware, erst der Beitritt zur Europäischen Union führte dazu, dass sich auf Qualität besonnen wurde. Heute gibt es zwischen der Grenze zum spanischen Galicien und der Algarve zahlreiche hervorragende Quintas, wie die Weingüter heißen.

Flächenmäßig besitzt Portugal das viertgrößte Weinanbaugebiet der Welt mit einer Jahresproduktion von bis zu zehn Millionen Hektolitern. Neben Regionen, in denen lediglich Tafelweine oder Landweine angebaut werden, gibt es auch 26 mit DOC-Status. DOC steht für Denominação de Origem Controlada – vergleichbar mit DO in Spanien und AOC in Frankreich. Bekannte Anbaugebiete sind Douro, Dão, Vinho Verde, Alentejo oder Estremadura. Hier werden die guten Weine Portugals gekeltert, wobei die Portugiesen zwischen Verdes, Maduro und Garrafeira unterscheiden. Als Verdes werden die schnell zu konsumierenden Jungweine, als Maduro die reifen Weine bezeichnet. Steht auf dem Etikett hingegen "Garrafeira", handelt es sich um einen lange gelagerten Spitzenwein. Das faszinierende an den portugiesischen Weinen ist zudem die Vielfalt an Rebsorten, es gibt über 500 davon. Wichtige rote Trauben sind Tinta Roriz, Baga, Alfrocheiro, Verdelho oder Castelão Francês. Bekannte weiße Rebsorten der Portugiesen sind Azal, Bical, Encruzado, Alvarinho oder Trajadura.

Doch genug der Theorie, schauen wir uns einmal vor Ort bei den Winzern um. Zu den wichtigsten und stilbildenden Weinmachern Portugals zählt João Portugal Ramos vom Weingut "Monte da Caldeira". Weine dieser Quinta gelten bei vielen Weinliebhabern als Synonym des Alentejo. Mehrere Male ist Ramos bereits zum "Weinmacher des Jahres" gekürt worden. Fast schon legendär ist der "Marquês de Borba Reserva". Neben diesem hoch dekorierten Rotwein baut der Winzer noch verschiedene rebsortenreine Weiß- und Rotweine aus traditionellen einheimischen Rebsorten aus. Mit Frauenpower weiß die Casa Ermelinda Freitas die Weinwelt zu entzücken, wird das Weingut doch von der älteren Dame Ermelinda Freitas geleitet. Und mit der Enkelin Joana steht auch schon die Nachfolgerin parat. Insbesondere der Leo d'Honor überzeugt die Weinfreunde in der ganzen Welt. Die Castelão-Trauben werden handverlesen und zum Teil noch mit den Füßen zertreten, weil so die Gärung sanfter eingeleitet wird.

Eine lange Tradition im Weinbau hat die Familie Pato aus der Region Bairrada aufzuweisen. Bereits im 18. Jahrhundert waren Vorfahren von Luis Pato, dem heutigen Chef des Weinguts, in Sachen Wein unterwegs. Heute ist das Weingut ein High-Tech-Betrieb, der ganz exzellente Weine wie zum Beispiel den Luis Pato Vinhas Velhas oder den Luis Pato Quinta do Moinho keltert. Der Vinhas Velhas ist ein frischer Weißwein, der den Gaumen mit nicht zu viel Alkoholgehalt und einer angenehmen Säure überzeugt. Ein Rotwein mit großem Entwicklungspotenzial ist hingegen der Quinta do Moinho, der sich durch ein intensives Wildbeerenaroma und samtigem Nachklang auszeichnet. Einen deutschen Besitzer mit dem Gründer der Deutschen Vermögensberatung Reinfried Pohl hat das Weingut "Herdade dos Grous". Es wird von Portugals Star-Önologen Luis Duarte betreut. Und wie kaum ein anderes Weingut Portugals repräsentiert "Herdade dos Grous" die in Portugal herrschende Aufbruchsstimmung im Weinanbau. Zwar repräsentieren die Weine einen internationalen Stil, doch sie besitzen immer noch einen ganz individuellen, regionalen Charakter. Das lässt sich ganz allgemein von den portugiesischen Spitzenweinen sagen und das ist auch gut. Denn wer will schon den Abklatsch eines Bordeaux oder eines Rioja.

 

Weingut ?Monte da Caldeira?
Casa Ermelinda Freitas
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