City traveller Veuve Clicquot 0,375 l
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Vom Champagner in der mittelgroßen Flasche

- Champagner

Sekt und Champagner steigen schnell ins Blut - so sagt man, und so können es die wahren Genießer auch bestätigen. Aber auf das richtige Quantum kommt es an! Zu zweit zum Frühstück eine 0,75-l-Flasche zu leeren, ist des Guten zuviel. Sich zu zweit mit einer Piccolo-Flasche zu 0,2 l zu begnügen, ist des Guten zu wenig. Also müsste das zweite Fläschchen Piccolo her, aber bei diesen kleinen Gebinden kommt das richtige Champagner-Feeling nicht auf. Angesagt ist hier die Champagnerflasche mit 0,375 l Inhalt. Das reicht für die richtige Stimmung beim und nach dem Frühstück oder auch zu anderen Gelegenheiten. Das Problem ist aber: Erstens füllen viele Champagnerhäuser und Sektkellereien ihr edles Nass lieber in eine Doppel-Magnum und bieten die 0,375-l-Flasche erst gar nicht an. Oder, wenn sie diese dann doch abfüllen, dann ist sie im Handel nur schwer erhältlich, obwohl zum Beispiel Clicquot (siehe Foto) sich doch alle Mühe gibt, dass die 'Mittelgroßen' sicher nach Hause oder zum 'Bettschatz' gelangen, wie Frau von Stein einstens die knusprige Christiane Vulpius zu nennen beliebte. Denn auch Goethe liebte Champagner!

Die perfekte Champagner-Flasche fasst 0,375 Liter

Nichts gegen die 'Piccolo', die sich längst als allgemeine Bezeichnung für eine kleine Flasche Sekt (oder Champagner) etabliert hat, wobei sich nur die 0,2-Liter-Flasche von Henkell Trocken 'Pikkolo' nennen darf, denn die eingedeutschte Schreibweise mit doppeltem 'K' ist bereits seit Mitte der 30er Jahre als Warenzeichen eingetragen. Aber ach, wie sieht denn eine Piccolo-Flasche im Champagnerkübel aus? Gar nicht, denn sie verschwindet darin und ist folglich unsichtbar. Natürlich gibt es auch Restaurants, wo man Mini-Sektkübel für eine Piccolo an den Tisch bringt. Aber Hand auf?s Herz unter uns Genießer/innen: Die Puppenstube lässt grüßen.

Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Die 0,375-l-Flasche macht auch im Sektkübel zwischen den Eisbrocken eine gute Figur. Genau daran haben möglicherweise traditionsreiche Champagnerhäuser wie Ruffin, Ruinart, Gosset, Moët & Chandon oder Veuve Clicquot Ponsardin auch gedacht, als sie neben den üblichen Größen die Flaschen mit 0,375 l Fassungsvermögen salonfähig machten. Selbstverständlich steht der Champagner in diesen mittleren Gebinden seinen großen Brüdern im Hinblick auf Qualität und Exklusivität in nichts nach.

So kommt der Champagner in die Flasche

Denn auch die 'Mittelgroßen' werden in herkömmlicher Manier degorgiert, also von unerwünschten Trübstoffen befreit. Dazu stellt man die Flaschen in ein Rüttelpult und dreht sie anschließend ganz behutsam - die besten Champagner der Welt werden übrigens auch heute noch von Hand 'gerüttelt'. Schließlich wird der Flaschenhals kurz in ein Eisbad gehalten, sodass der Hefepfropf, der sich dort abgesetzt hat, gefriert. Entfernt man dann den Kronkorken, so wird der Eispfropf durch den Unterdruck unversehens herausgeschleudert. Durch diese Methode, die 1806 von der Witwe Clicquot und ihrem schwäbischen Kellermeister entwickelt wurde, gewinnt man einen Champagner, der dem Genießer durch seine Frische und Perlage unvergesslich bleibt - auch in kleinen Fläschchen, wobei der Verfasser zur Ehrenrettung der Piccolos zugeben muss:

Bevor trübe Stimmung an einem neblig-nassen Morgen einsetzt, weil auch kein aufheiterndes weibliches Wesen mit perlendem Lachen zugegen ist, greift er zu einem Piccolo-Fläschchen mit Champagner oder zu einem Pikkolo mit zwei 'K' aus dem Hause Henkel. Hat er vergessen, sich mit diesen Muntermachern einzudecken, verzieht er sich unter die Bettdecke und denkt darüber nach, ob er auf seine fortgeschrittenen Jahre doch noch Kellermeister in Reims werden könnte?

 

 

 

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