Für Kunst und Schmuck werden bei Auktionen gerne mal Millionen hingeblättert. Jetzt versteigerte Sotheby's Hongkong-Dependance eine 6-Liter "Imperiale"-Karaffe des begehrten Macallan 'M' Whiskys zum Rekordpreis von 628.000 US-Dollar. Das sind umgerechnet rund 463.000 Euro, dafür wurde im Darmstädter Zoo unlängst ein neues Tapirhaus gebaut und in Landau soll es fürs gleiche Geld demnächst einen neuen Skatepark geben. Während sich im ersten Fall die Tapire und im zweiten Fall die Skater freuen, jubilierte in Hongkong ein Sammler aus Asien, der sich nun ganz alleine an einer Glaskaraffe mitsamt kostbarem Inhalt ergötzen kann.
Es handelt sich natürlich nicht um irgendeine Karaffe, sondern um ein Tafelgefäß, das speziell von Lalique für The Macallan gefertigt wurde. Vier Exemplare gibt es davon insgesamt: Zwei werden im Archiv der Brennerei aufbewahrt und eins ging bereits an einen anderen Sammler aus dem asiatischen Raum. Überhaupt sind die Asiaten ganz verrückt auf alkoholische Erzeugnisse aus Europa. In Shanghai gibt es eine noble Wine Residence, in der erlesene Tropfen insbesondere aus Frankreich abgeboten werden. Die Mitgliedschaft im Club kostet rund 9.300 Euro, wer "Vollmitglied" werden will, zahlt das Doppelte.
Doch nicht nur in Asien weiß man gute Spirituosen zu schätzen. So erfuhr der Kinobesucher im letzten James-Bond-Streifen, dass der Womanizer mit der Lizenz zum Töten nicht nur auf Martini (geschüttelt, nicht gerührt), sondern auch auf Whisky der Marke Macallan steht. Der muss mindestens 50 Jahre auf dem Buckel haben, sonst ist er es nicht wert, den Gaumen eines Doppelnull-Agenten zu benetzen. Das Fazit? James Bond entsprang der Fantasie eines britischen Schriftstellers, Auktionspreise schießen in immer fantastischere Höhen. Dabei gibt es noch viele Zootiere, die auf ein neues Zuhause warten.
