Wenn es um Pralinen geht, denkt man an Belgien, wo man Pralinen produziert, die ob ihrer Süße wahre Zahnzieher sind. Auch den Schweizern traut man zu, nicht nur Schoggi herstellen zu können, sondern auch Pralinen. Von den Italienern hört man in dieser Beziehung wenig, jedenfalls in Deutschland. Dabei können die nicht nur sehr gut Ferrari, sondern auch Caffarel und Gianduia. Cafarell ist ein Hersteller feinster Schokoladen und Pralinen aus dem Piemont - da, wo die Nüsse herkommen. Kein Wunder, dass Nüsse in allerlei Varianten in den Pralinen dieses Artiste del Cioccolato eine wichtige Rolle spielen.
Insbesondere in den Gianduias, jenen zartbitteren Nougat-Pralinen, die zur Zeit der napoleonischen Besatzung in Turin erfunden wurden. Ob Napoleon je davon genascht hat, weiß man nicht. Napoleon war übrigens kein spontaner Nascher. Bevor er naschte, nahm er erst einmal ein langes und heißes Bad.
Gianduias oder Giandujas, das waren übrigens Straßenclowns und Marionettenfiguren. Vielleicht hat man den Pralinen diesen Namen gegeben, weil sie den Genießer wenn nicht über Auge und Ohr, so doch über die Zunge erfreuen. Gianduias haben eine Dreieck-Form. Ob man die nun bei Toblerone abgekupfert hat oder umgekehrt, mag der liebe Himmel wissen. Im Himmel gibt es übrigens morgens, mittags und abends Manna, eine andere Art von Nougatpralinen, wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet.