Rhein bei Nacht mit dem Schokoladenmuseum
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Neue Sonderschau im Kölner Schokoladenmuseum

- Schokolade

Ahrodisiakum, Medizin, Opfergabe, Zahlungsmittel, Ritualgetränk, Nahrungs- und Genussmittel – all das ist Schokolade. Um die Ent­wicklung des Kakaos geht es jetzt in der neuen Sonderschau, die im März 2012 im Kölner Schokoladenmuseum eröffnet wurde. Das Museum im Rheinauhafen hat die größten Um­bauarbeiten seit seinem Start 1993 erfolgreich abgeschlossen. Die neue kulturhistorische Ausstellung zeigt unter dem Titel "Braunes Gold - süße Verführung" mit rund 600 Exponaten die Geschichte des Kakaos von seiner Entdeckung in Lateinamerika über die Einfuhr nach Europa bis hin zu der Reklame und dem Verkauf des Genussmittels. Über zwei Jahre dauerte die Sichtung der Sammlungen, teilweise wurden Stücke restauriert, andere weiter erforscht, wenige als Leihgaben oder Neukäufe angeschafft. Gezeigt wird nun die 4000-jährige Geschichte des Kakaos. Die vier Ausstellungsbereiche "Speise der Götter", "Getränk des Adels", "Schokolade für jedermann" und "Reklame und Verkauf" erstrecken sich über 500 Quadratmeter und zeigen eine große zeitliche und thematische Vielfalt – und das alles weitestgehend multimedial. An die Stelle von Texttafeln sind Projektionen, Spielen und Hörstationen gerückt.

Die Spannbreite der Exponate reicht von historischen Tongefäßen über seltenes Porzellan bis zu ausgefallenen Schokoladenautomaten und Verpackungen. Das älteste Stück der neuen Ausstellung ist ein 3.000 Jahre alter Kopf eines Olmeken aus Ton, das neueste eine moderne Schokoladenverpackung aus dem Jahr 2012.

Jahrhunderte alte Krüge und Schalen belegen, dass Schokolade zunächst ein Getränk war. In Altamerika diente Kakao auch als wertvolles Zahlungsmittel. "Eine Bohne für eine Tomate, zehn Kakaobohnen für ein Kaninchen und 100 Kakaobohnen für einen Sklaven", rechnet Museumssprecher Klaus H. Schopen vor. Ein angedeutetes Porzellanschloss, angelehnt an das, das August der Starke von Sachsen in Dresden errichten ließ, bietet Platz für die Service-Sammlung des Museums. Außerdem gibt es abschließbare Zuckerdosen zu sehen. "Zucker war in der Zeit des Barocks genauso wertvoll wie der Kakao selbst", weiß Schopen.

Am Anfang der Ausstellung jedoch stehen sechs Hieroglyphen, die alle Kakao bedeuten und auf Maya-Tongefäßen gefunden wurden. Altamerikanistiker der Universität Bonn konnten sie übersetzen. Auf einem Touchscreen können die Besucher versuchen, solche Hieroglyphen nachzuzeichnen.

Weiter führt die Ausstellung in die Zeit des Barocks, als Schokolade zum Luxusgut wurde. Der nächste Schritt ist die Industrialisierung: "Der Kakao wird preiswerter, der normale Bürger kann sich ab und an ein Täfelchen Schokolade leisten", so Schopen. Am Ende der Ausstellung gibt es einen eigenen Bereich zum Thema Verpackung und ihre Entwicklung im Lauf der Jahrtausende bis heute. In einem Drogerieladen stehen die Regale voller alter, bunter Weißblech-Dosen. Auch die Emailleschilder und Plakate zeigen, wie sich die Werbung für Schokolade entwickelt hat.

Ab sofort finden Führungen, die ihren Schwerpunkt in dem neu gestalteten Bereich haben, statt. 

 

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